Geist der Hl. Elisabeth im Museumsverein Gemünden/Wohra

Vortrag:  Hl. Elisabeth - Heiligenverehrung und Wunderberichte aus unserer Region,

Mythos und Bedeutung heute

Der Museumsverein konnte den Lokalhistoriker und Religionspädagogen Karl-Hermann Völker für einen Vortrag über Elisabeth von Thüringen, die als die Hl. Elisabeth in die Geschichte einging, gewinnen. Am 13.Mai fand er statt.

Vor den interessierten Besuchern referierte Karl-Hermann Völker über Leben und Wirken dieser außergewöhnlichen Frau, die sich für kranke und notleidende Menschen ohne Rücksicht auf die eigene Person aufopferte. Er berichtete aber auch über Erzählungen von Wunderheilungen aus unserer Region und über Heiligenverehrung. Dabei griff Völker auf interessante Belege aus vergangenen Tagen und neuere medizinhistorische  Forschungsergebnisse zurück. 

 

Kurz zusammengefasst

Elisabeth , die im Jahr 1221 mit nur 14 Jahren den Landgraf Ludwig von Thüringen heiratete, bekam 3 Kinder. Als ihr Mann 1227 während eines Feldzugs starb. beschloss Elisabeth, auf jeglichen Glanz, auf Geld aus ihrer Erbschaft und sogar auf ihre Kinder zu verzichten. Dieser Verzicht, den sie mit einem Gelübde bekräftigte, sollte ihr gesamtes restliches Leben bestimmen.

 

Karl-Hermann Völker gab kurze Information darüber, was Elisabeth mit Marburg verbindet. Sie verbrachte die letzten drei Jahre ihres Lebens als ärmliche Krankenschwester im dortigen Spital. Im Zuge der europaweit beginnenden religiösen Armutsbewegung stellte sie sich mit ihrer ganzen Kraft und ihrem gesamten Erbe in den Dienst der Armen und Kranken.

In dieser Zeit radikalisierte sie sich mehr und mehr. Ihre eigene kompromisslose Glaubensauffassung, die sie nicht nur sich, sondern auch anderen abverlangte, nannte Bischof Martin Hein (ehemaliger Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Frankenberg) einen „Christophilen Suizid“. 

Aus Elisabeths Marburger Zeit stammen auch die Berichte über Wunderheilungen in der Region.

 Nach ihrem Tod wurde Elisabeth drei Tage in Marburg aufgebahrt. Die Menschen drängten sich um ihren Leichnam, ein wahrer Kampf um Reliquien begann. Es wurden Teile des Leichentuchs, ihr Fingernägel, Haare und sogar ein Finger abgeschnitten. 

Berichte über Wunderheilungen

Die vielen Berichte von Wunderheilungen veranlassten, vor allem auch auf Drängen des in Kirchenkreisen sehr einflussreichen Konrads von Marburg,  nur 4 Jahre nach ihrem Tod den Papst dazu, Elisabeth heilig zu sprechen. Dazu wurden über 600 Zeugen gehört und 106 sog. Miracle Protokolle angefertigt. Im gleichen Jahr wurde in Marburg mit dem Bau der Elisabethkirche begonnen und der Sarkophag mit den sterblichen Überresten dorthin überführt. 

Pilger aus dem In- und Ausland erwarteten an der letzten Ruhestätte Elisabeths Wunderheilungen. Menschenmassen strömten nach Marburg und brachten finanzielle Einnahmen. Von Wunderheilungen aus unserer Region wird berichtet: Pilger aus Biedenkopf, Battenfeld, Battenberg, Röddenau bestätigten diese. Berichtet wurde auch von einer Wunderheilung aus Gemünden-Grüsen, allerdings konnten darüber keine genaueren Informationen  in Erfahrung gebracht werden.

 

Heute ist der Mythos um die Hl. Elisabeth verblasst, bietet aber, wie der kenntnis- und bilderreiche Vortrag Karl-Hermann Völkers bewies, noch immer ein lebendiges Zeugnis über das Leben und Wirken einer außergewöhnlichen Frau. 

 

Zum Schluss des Vortrags stimmten alle gemeinsam das Lied "Wenn das Brot, das wir teilen..." an, was eine ganz besondere Stimmung erzeugte. So konnte man durchaus das Gefühl bekommen, dass der Geist der Hl. Elisabeth für einige Augenblicke in den Räumen des Museumsvereins verweilen konnte.

 

Unser herzlicher Dank gilt Karl-Hermann Völker für diesen interessanten Vortrag

und allen Besuchern, die die Ausführungen über die Hl. Elisabeth mit großem Interesse verfolgt haben. 

 

 

 

 

Im Museumsverein Gemünden/Wohra e.V. berichtete am 13. Mai 2024 Lokalhistoriker und Religionspädagoge

Karl-Hermann Völker  mit Wort und Bild über Leben und Wirken der Hl. Elisabeth, über Heiligenverehrung und Berichte von Wunderheilungen.