Sauberes Wasser für die Wohra!

Besuch der Kläranlage Gemünden

Lange schon war es avisiert, am 15. Juni konnte der Plan des Museumsvereins, die Besichtigung der 2015 erbauten Kläranlage in Gemünden (Wohra), schließlich in die Tat umgesetzt werden. Schließlich wollte man erfahren, was denn mit Gemündens Abwasser geschieht, wenn es erst einmal z.B. die Haushalte verlassen hat und durch die Kanalisation abgeführt wird.

Richtig! Es landet im Klärwerk!

Die kleine aber sehr interessierte Gruppe, die sich eingefunden hatte, wurde von Holger Bohrmann und Jörg Kirchhainer zu allen Stationen der Klärtechnik geführt. Die beiden Klärwärter erläuterten anschaulich einen exemplarischen Tagesablauf, beginnend mit der Arbeit an den zahlreichen Überwachungscomputern. Zur Ausstattung  gehört auch ein Laptop, das dem diensthabenden Klärmeister die Überwachung der Anlage rund um die Uhr gewährleistet, auch von zu Hause aus.

Anschaulich demonstriert wurden die Reinigungsstufen - mechanische, biologische und chemische Reinigung - wobei die Hauptarbeit von Bakterien übernommen wird, denen regelmäßig Sauerstoff zugeführt werden muss.

Die beiden großen Klärbecken befüllen und entleeren sich im 4-Stunden-Rhythmus. Diese Verweildauer des Wassers in den Klärbecken ist nötig, damit es sauber in die Wohra eingeleitet werden kann.

Was geschieht mit dem Klärschlamm?

Auch auf diese Frage erhielten die Besucher eine umfassende Antwort: Der abgesonderte Klärschlamm findet auf landwirtschaftlichen Flächen Verwendung, die nicht für die Nahrungskette von Mensch und Tier vorgesehen sind (z.B. Pflanzenanbau für die Industrie).

Nicht zersetzbare Abfälle werden schon vor dem eigentlichen Klärungsprozess (mechanische Reinigung) abgeschieden, gepresst und als Grobstoffe der Verbrennung zugeführt.

Sicherheit gewährleistet!

Die kleine Besuchergruppe erkundigte sich überdies nach der Sicherheit der Mitarbeiter bei den verschiedenen Arbeitsstufen. Auch dies wurde erschöpfend beantwortet: Am Mann getragene, sehr sensible Messgeräte warnen etwa vor gefährlichen Gasen und Dämpfen, sowie Sauerstoffmangel.

Der Einstieg in Kanäle und Schächte muss immer von einem zweiten Mitarbeiter begleitet werden.

Sauber? Ja! Trinkwasserqualität? Nein!

Ende des Reinigungsprozesses sieht das Wasser zwar klar und sauber aus, Trinkwasserqualität hat es aber nicht! Gewährleistet ist nur, dass es unbelastet von Schmutz und Schadstoffen  in die Wohra und damit sauber wieder in den Kreislauf der Natur zurückgeführt werden kann.

 

Insgesamt war der Besuch eine sehr interessante Veranstaltung, die den Teilnehmern viele Fragen beantworten und sie für die wichtige Arbeit im Sinne des Umweltschutzes sensibilisieren konnte.

 

Der Museumsverein Gemünden (Wohra) bedankt sich sehr herzlich!

 

Im Labor befinden sich Überwachungscomputer und die nötigen Gerätschaften zur Überprüfung der Wasserqualität. Schon mit bloßem Auge lassen sich die drastischen Unterschiede vor und nach der Klärung feststellen.

In zwei Klärbecken werden dem zuvor mechanisch gereinigten Wasser Bakterien und Sauerstoff zugeführt, dies sorgt für die Klärung. In den Becken verweilt das Wasser 4 Stunden, bevor es gereinigt der Wohra zugeleitet werden kann.

Fotos: privat